Schwerpunkte

Wissenschaftliche Aktivitäten an der Univ. Klinik für Frauenheilkunde, Innsbruck.

Unsere Schwerpunkte liegen auf dem Gebiet der Onkologie, Dysplasie, Infektiologie, Sonografie, praenataler Diagnostik, Hypertonie/Epilepsie und Diabetes in Graviditate, aber auch im gynäkologisch-juridischen Bereich und in der Psychosomatik. Betreffend wissenschaftlicher Labororientierter-Forschung ist die Frauenklinik Innsbruck vorwiegend onkologisch orientiert. Um diesen Bereich möglichst effizient und für jeden Interessierten zugänglich zu gestalten, stehen drei eng miteinander in Verbindung stehende Arbeitsbereiche zur Verfügung: Das Labor für Klinische Biochemie, das Morphologische Labor und die Studienzentrale.

Im Labor für Klinische Biochemie werden biochemische und molekularbiologische Analysen sowie Zellkultur mit hoher Expertise durchgeführt. Das Labor bietet eine ausgezeichnete Infrastruktur, es sind sowohl Arbeitsplätze und Geräte als auch Know-how (Biologen, erfahrene BMA‘s) vorhanden. Seit 1987 wird in diesem Labor eine Serumbank betreut, die mittlerweile, mit gut dokumentierten Serumproben von ca. rund 100.000 Blutabnahmen von über 4.000 Patientinnen ein stattliches Ausmaß angenommen hat.

Die Studienzentrale fungiert als Sitz der östereichweiten AGO-Studienzentrale (Arbeitsgemeinschaft für Gynäkoonkologie, Vorsitz: Univ.-Prof. Dr. Ch. Marth) und als zentrale Einrichtung unseres Hauses, die die Teilnahme und Durchführung zahlreicher internationaler Multizenterstudien organisiert. Die Studienzentrale ist dabei auch zuständig für die Erstellung von Studiendesigns nach GCP-Richtlinien, für Einreichungen bei der Ethikkommission, Organisation von externen Monitorings und Audits, statistische Auswertungen, Hilfestellung bei Publikationen, Organisation von nationalen und internationalen Studien und für unsere onkologische Dokumentation.

Die wichtigsten wissenschaftlichen Projekte, die sich der genannten Einrichtungen bedienen, seien hier kurz skizziert:

  1. DNA-Methylierungs-Muster als Indikator für das Vorhandensein (Screening, Prävention) und Vorhersage des Verlaufs (Prognose) der Erkrankung, sowie das Ansprechen auf eine bestimmte Therapie. Des Weiteren soll die Biologie des malignen Wachstums von dieser Seite her beleuchtet werden.
  2. HPV Infektionen bei gynäkologischen Malignomen: Die Arbeitsgruppe konzentriert sich auf die Entwicklung sensitiver Methoden zum HPV Nachweis und dessen sinnvollen Einsatz in der Diagnostik
  3. Mikrometastasen bei gynäkologischen Malignomen: Der Nachweis von Tumorzellen im Blut oder Knochenmark ist als diagnostisches Werkzeug etabliert. Verfeinerte Methoden zur Isolierung und Sichtbarmachung der Tumorzellen werden derzeit entwickelt. Zudem stellen diese Zellen ein hervorragendes Objekt für das Studium des malignen Wachstums dar.
  4. Ovarialkarzinom, Zytostatika und Interferon gamma: In vitro Studien waren die Basis für eine klinische Prüfung des Interferon gamma. Kombinationen mit verschiedenen Zytostatika werden laufend getestet. Auch die prognostische Rolle des endogenen Interferons gamma wurde gezeigt.
  5. Hormone und Krebs: Auf diesem Gebiet wird derzeit die wachstumsfördernde Rolle des Serums von hormonbehandelten Patienten im Vergleich zu unbehandelten Personen untersucht. Ein weiteres System zum Nachweis der Östrogenaktivität sind transfizierte Hefezellen. Dieses wird an der Abt. für Endokrinologie und Fortpflanzung etabliert.
  6. p73 beim Ovarialkarzinom: Die Bedeutung von p73 und dessen Isoformen für die Prognose und die Sensitivität auf Cytostatika wird untersucht.
  7. Expression Calcium-aktivierter Kaliumkanäle. Das Zusammenspiel dieser Ionenkanäle mit Wachstumsfaktoren beim malignen Wachstum wird hierbei studiert.
  8. Proteomics: Vergleichende Proteomics-Analysen an gutartigen und bösartigen Ovarialzysten konnten karzinomspezifische Substanzen ausfindig machen. Die Entdeckung weiterer Tumormarker ist zu erwarten.